Blasenentzündung

1. Was ist eine Blasenentzündung?

Eine Blasenentzündung (englisch: cystitis) macht sich bemerkbar durch häufigen Harndrang sowie Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen. Der medizinische Fachbegriff für Blasenentzündung lautet Cystitis. Man spricht auch von einem Harnwegsinfekt. Die Ursache sind in der Regel Bakterien, die aus dem Darm kommen und über die Harnröhre in die Blase hochwandern. Das passiert aus anatomischen Gründen (kürzere Harnröhre, Nähe von After, Vagina und Harnröhrenausgang) bei Frauen viel leichter als bei Männern. Frauen haben daher deutlich häufiger unter Blasenentzündungen zu leiden.

2. Wann muss man zum Arzt oder zur Ärztin gehen?

  • Kinder, Männer, Schwangere sowie DiabetikerInnen sollten bei Blasenentzündungen immer einen Arzt aufsuchen.
  • Wenn Fieber hinzukommt (über 39°C).
  • Wenn Blut im Urin sichtbar ist.
  • Wenn Flankenschmerzen auftreten (Nierenbereich ist betroffen).
  • Wenn bei Ihnen zum ersten Mal eine Blasenentzündung auftritt.
  • Wenn die Beschwerden länger als 5 Tage dauern.
  • Wenn die Beschwerden häufig wiederkehren.

3.0 Ist eine Blasenentzündung ansteckend?

Nein, eine Ansteckungsgefahr besteht beim Harnwegsinfekt nicht.

3.1 Was ist zu tun, wenn Kinder unter Blasenentzündung leiden?

Wenn Sie vermuten, dass Ihr Kind eine Blasenentzündung hat, gehen Sie bitte mit dem Kind zum Arzt oder zur Ärztin.
Eine Selbstbehandlung von Blasenentzündung kann bei Kindern nicht empfohlen werden!
Sie können allerdings die ärztlich verordnete Therapie mit zusätzlichen Maßnahmen unterstützen.
Achten Sie darauf, dass Ihr Kind viel trinkt. Ein Blasen- und Nierentee durchspült die Blase.
Halten Sie Ihr Kind warm, besonders den Unterleib und die Füße. (Warme Hose, dicke Socken, Wärmflasche auf den Unterleib)

3.2 Was können Frauen tun, die zu häufigen Harnwegsinfekten neigen?

Es gibt einige vorbeugende Maßnahmen, mit denen das häufige Auftreten von Blasenentzündungen verringert werden kann.

  • Trinken Sie viel! Mindestens 2 Liter Flüssigkeit am Tag.
  • Gehen sie regelmäßig zur Toilette, um die Blase zu leeren.
  • Wischen Sie nach dem Toilettengang immer von vorne nach hinten ab. So ist es weniger wahrscheinlich, dass Bakterien vom After zur Harnröhre gelangen.
  • Für Frauen kann es ein guter Schutz vor Harnwegsinfekten sein, wenn Sie vor dem Intimverkehr ein Glas Wasser trinken und nach dem Verkehr zur Toilette gehen, um die Blase zu leeren. So werden eventuell eingeschleppte Keime ausgespült, bevor sie sich ausbreiten können.
  • Vermeiden Sie übertriebene Intimhygiene, die der natürlichen Scheidenflora schadet (z.B. desinfizierende Intimspülungen, Intimdeos). Auch spermienabtötende Mittel können schädlich sein.
  • Wer häufig unter Blasenentzündung leidet, kann eine vorbeugende Behandlung mit Cranberrypräparaten oder Preiselbeersaft ausprobieren.
  • Auch eine Ansäuerung des Harns mit der Aminosäure Methionin kann zur Vorbeugung bei häufigen Blasenentzündungen hilfreich sein. Im sauren Harn ist das Bakterienwachstum gehemmt.
  • Mit dem natürlichen Zucker D-Mannose kann man ebenfalls Harnwegsinfekten vorbeugen. D-Mannose hindert Bakterien daran, sich in den Harnwegen festzusetzen. Es kann auch zur unterstützenden Behandlung eingesetzt werden und verträgt sich mit Antibiotika.

4.0 Was kann man gegen die Schmerzen bei Blasenentzündung tun?

Gegen die bei Harnwegsinfekten häufig auftretenden krampfartigen Schmerzen sind unter anderem Kombinationen aus dem natürlichen Krampflöser Butylscopolaminiumbromid mit dem Schmerzmittel Paracetamol zugelassen. Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren können bis zu 3mal täglich 1-2 Filmtabletten einnehmen, wobei zwischen den einzelnen Einnahmen ein Zeitabstand von 8 Stunden eingehalten werden soll und eine Tagesdosis von maximal 6 Filmtabletten nicht überschritten werden darf.

4.1 Welche Medikamente sind für einen Selbstbehandlungsversuch bei unkompliziertem Harnwegsinfekt zugelassen?

Erwachsene Frauen

 

Zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege kann ein pflanzliches Mittel mit Bärentraubenextrakt eingesetzt werden. Die Bärentraube ist eine Heilpflanze und enthält antibakteriell wirkende Inhaltsstoffe. Erwachsene nehmen dreimal täglich 2 Tabletten mit reichlich Wasser nach den Mahlzeiten. In der Schwangerschaft und Stillzeit dürfen Bärentraubenblätter nicht verwendet werden. Ohne ärztliche Aufsicht dürfen Bärentraubenblätter nicht länger als eine Woche duchgehend genommen werden und insgesamt nicht öfter als fünfmal innerhalb eines Jahres. Bei einer Behandlung mit Bärentraubenblättern sollen nicht gleichzeitig Mittel eingenommen werden, die den Harn ansäuern. Denn das könnte die Wirkung der Bärentraube abschwächen.

Ein anderes pflanzliches Mittel dient der Durchspülung bei Blasenentzündung. Dieses Mittel enthält eine Kombination der Heilpflanzen Goldrute, Orthosiphon und Hauhechel. Es wirkt durchspülend sowie leicht entkrampfend und entzündungshemmend. Erwachsene nehmen davon dreimal täglich 2 Filmtabletten unzerkaut mit reichlich Wasser ein. Zur Unterstützung der Behandlung ist auf eine ausreichende Trinkmenge von mindestens zwei Litern am Tag zu achten.

Zur Unterstützung der Behandlung kann ein durchspülender Blasen- und Nierentee getrunken werden.

 

Schulkinder (älter als 6 Jahre)

 

Wenn Sie vermuten, dass Ihr Kind eine Blasenentzündung hat, gehen Sie bitte mit dem Kind zum Arzt oder zur Ärztin. Eine Selbstbehandlung von Blasenentzündung kann bei Kindern nicht empfohlen werden.

Kinder (2 bis 6 Jahre alt)

 

Wenn Sie vermuten, dass Ihr Kind eine Blasenentzündung hat, gehen Sie bitte mit dem Kind zum Arzt oder zur Ärztin. Eine Selbstbehandlung von Blasenentzündung kann bei Kindern nicht empfohlen werden.

Version 1, Stand 09/2021

Bei Rückfragen können Sie sich gerne an Karin Krümmel wenden.

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