Heuschnupfen

1. Was ist Heuschnupfen?

Heuschnupfen (allergische Rhinitis) (englisch: hayfever, pollinosis) ist eine Allergie gegen Pflanzenpollen. Dabei reagiert unser Immunsystem auf die eigentlich harmlosen Pflanzenpollen wie auf einen gefährlichen Krankheitserreger. Durch diese fehlgeleitete Abwehrreaktion entstehen Symptome wie eine laufende Nase, Niesreiz, Jucken, Rötung und Tränen der Augen. Es kann sogar zu einem allgemeinen Krankheitsgefühl mit Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen und Fieber kommen.
Außer Pflanzenpollen können auch andere Auslöser (Allergene) einen allergischen Schnupfen verursachen, z.B. Tierhaare, Hausstaubmilben oder Schimmel.

2. Wann muss man zum Arzt oder zur Ärztin gehen?

  • Wenn der Verdacht besteht, dass ein allergischer Schnupfen vorliegt, sollte man in jedem Fall zunächst einmal einen Arzt / eine Ärztin aufsuchen, um einen Allergietest durchführen zu lassen. So stellt der Arzt / die Ärztin fest, ob tatsächlich eine Allergie vorliegt und welches die Auslöser dafür sind (die sogenannten Allergene). Jeder Patient / jede Patientin hat seine / ihre eigenen individuellen Allergene. Man muss diese Allergieauslöser kennen, damit man den Kontakt damit vermeiden kann.
  • Als ursächliche Behandlung des allergischen Schnupfens kommt die Hyposensibilisierung in Frage. Diese Behandlung wird ärztlich verordnet und auch vom Arzt / der Ärztin durchgeführt.
  • Bei einer Verschlimmerung der Beschwerden und vor allem wenn Husten oder Atemnot hinzukommt, muss sofort ein Arzt / eine Ärztin aufgesucht werden. Es besteht die Gefahr, dass sich ein allergisches Asthma entwickelt.

3.0 Was kann man selber gegen Heuschnupfen tun?

3.1 Für Pollenallergiker:

  • Nutzen Sie den Pollenflugkalender der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst bzw. vom Deutschen Wetterdienst (www.dwd.de/pollenflug). In der Zeit mit starkem Pollenflug versuchen Sie sich möglichst wenig im Freien aufzuhalten.
  • Verwenden Sie in der Pollensaison regelmäßig eine Nasendusche mit Salzlösung. Auf diese Weise befreien Sie die Nasenschleimhaut von Pollen.
  • Waschen Sie Gesicht und Hände, wenn Sie von draußen zurück ins Haus kommen, um anhaftende Pollen zu entfernen. Reinigen Sie auch ihre Brillengläser.
  • Bewahren Sie die Kleidungsstücke, die Sie tagsüber getragen haben, nicht im Schlafzimmer auf. Denn auch an der Kleidung bleiben Pollen haften.
  • Verwenden Sie im Auto Pollenfilter und lassen Sie diese regelmäßig wechseln. Halten Sie die Autofenster geschlossen.

3.2 Für Hausstaubmilbenallergiker:

  • Die meisten Hausstaubmilben leben in unseren Betten, weil sie dort ideale Lebensbedingungen vorfinden. Beziehen Sie daher Ihre Matratze, das Kopfkissen und den Bettbezug mit sogenannten Encasing-Bezügen. Diese Maßnahme schränkt den Milbenkontakt ein und verringert so die Allergiesymptome.
  • Verwenden Sie lieber Ledersitzmöbel anstelle von Stoffsofas.
  • Als Bodenbelag sind Parkett, Laminat oder Fliesen besser geeignet als Teppichböden. Man muss dann natürlich auch häufig genug feucht wischen, um den Staub zu entfernen.
  • Hausstaubmilben können auch in den Haaren leben und sich dort von Hautschuppen ernähren. Dagegen kann die regelmäßige Verwendung von Antischuppenschampoo z.B. mit dem Wirkstoff Ketoconazol helfen.

4. Welche Medikamente sind zur Anwendung gegen Heuschnupfen zugelassen?

Kinder (2 bis 6 Jahre alt)

 

Wenn Sie vermuten, dass Ihr Kind unter Heuschnupfen leidet, gehen Sie bitte mit ihm zum Kinderarzt / zur Kinderärztin. Dort kann ein Allergietest durchgeführt werden, daraufhin kann dann eine passende Therapie empfohlen werden.

Zur Behandlung von Heuschnupfen kann Ihr Kind einen Saft mit dem Wirkstoff Cetirizin bekommen. Dabei handelt es sich um ein H1-Antihistaminikum, welches die Allergiesymptome bekämpft. Als Nebenwirkung kann Müdigkeit auftreten. Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren bekommen 2 x täglich 2,5 ml von diesem Saft.

Wenn Ihr Kind überwiegend Probleme am Auge hat, können Sie Ihm Augentropfen mit dem Wirkstoff Cromoglicinsäure geben. Das ist ein Mittel gegen Allergie, ein sogenannter Mastzellstabilisator, der bei regelmäßiger Anwendung die Ausschüttung von Histamin stoppt. Die Tropfen wirken nicht sofort, sondern erst nach ca. zwei Tagen. Deshalb fängt man mit der Behandlung am besten schon etwas vor Beginn der Pollensaison an. Kinder bekommen 4 x täglich einen Tropfen in jedes Auge.

Für Kinder, die überwiegend Beschwerden im Bereich der Nase haben, gibt es auch Nasenspray mit dem Wirkstoff Cromoglicinsäure. Auch hier ist eine regelmäßige Anwendung erforderlich und die Wirkung ist erst nach ca. zwei Tagen voll vorhanden. Kinder sprühen 4x täglich einen Sprühstoß in jedes Nasenloch.

 

Schulkinder (älter als 6 Jahre)

 

Wenn Sie vermuten, dass Ihr Kind unter Heuschnupfen leidet, gehen Sie bitte mit ihm zum Kinderarzt / zur Kinderärztin. Der Arzt / die Ärztin kann einen Allergietest durchführen und dann eine passende Therapie empfehlen.

Zur Behandlung von Heuschnupfen kann Ihr Kind einen Saft oder Tabletten mit dem Wirkstoff Cetirizin bekommen. Dabei handelt es sich um ein H1-Antihistaminikum, welches die Allergiesymptome bekämpft. Als Nebenwirkung kann Müdigkeit auftreten. Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren bekommen 2 x täglich 5 ml von dem Saft oder 2x täglich eine halbe Tablette.

Wenn Ihr Kind überwiegend Probleme am Auge hat, können Sie Ihm Augentropfen mit dem Wirkstoff Cromoglicinsäure geben. Das ist ein Mittel gegen Allergie, ein sogenannter Mastzellstabilisator, der bei regelmäßiger Anwendung die Ausschüttung von Histamin stoppt. Die Tropfen wirken nicht sofort, sondern erst nach ca. zwei Tagen. Deshalb fängt man mit der Behandlung am besten schon etwas vor Beginn der Pollensaison an. Kinder bekommen 4 x täglich einen Tropfen in jedes Auge.

Für Kinder, die überwiegend Beschwerden im Bereich der Nase haben, gibt es auch Nasenspray mit dem Wirkstoff Cromoglicinsäure. Auch hier ist eine regelmäßige Anwendung erforderlich und die Wirkung ist erst nach ca. zwei Tagen voll vorhanden. Kinder sprühen 4x täglich einen Sprühstoß in jedes Nasenloch.

 

Erwachsene

 

Gegen Heuschnupfen und andere Allergieformen helfen Tabletten mit dem Wirkstoff Cetirizin. Dabei handelt es sich um ein H1-Antihistaminikum, welches die Allergiesymptome bekämpft. Als Nebenwirkung kann Müdigkeit auftreten. Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren nehmen 1 x täglich eine Tablette mit 10mg Cetirizin. Schlucken Sie die Tablette unzerkaut mit einem Glas Wasser, bevorzugt am Abend.

Wenn die Beschwerden überwiegend im Bereich der Augen vorliegen (Tränen, Jucken, Rötung) können Sie Augentropfen mit dem antiallergischen Wirkstoff Azelastin verwenden. Geben Sie 2 x täglich einen Tropfen in jedes Auge. Bei starken Beschwerden können Sie die Tropfen auch 4 x täglich anwenden.

Bei Beschwerden im Bereich der Nase (Jucken, Niesreiz, Naselaufen) können Sie ein Nasenspray mit dem antiallergischen Wirkstoff Azelastin verwenden. Geben Sie 2x täglich einen Sprühstoß in beide Nasenlöcher bei aufrechter Kopfhaltung.

Ein anderes Nasenspray gegen Heuschnupfen enthält den Wirkstoff Beclometason. Das ist ein Corticoid („Cortison“). Es wirkt entzündungshemmend und dämmt die Immunreaktion ein. Allerdings hilft es nicht sofort, sondern es dauert ein paar Tage, bis die volle Wirkstärke erreicht ist. Dieses Nasenspray ist nur für eine Kurzzeitbehandlung zugelassen. Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren sprühen bis zu 2 x täglich 2 Sprühstöße in jedes Nasenloch. Oft reicht eine geringere Dosis auch aus. Die Sprayflasche muss vor Gebrauch geschüttelt werden.

 

Homöopathie

 

Zur Behandlung von Heuschnupfen gibt es ein homöopathisches Mittel zum Einnehmen. Sie können es wahlweise als Tropfen oder Tabletten anwenden. Die Tabletten sind auch für Kinder ab einem Alter von sechs Jahren geeignet, die Tropfen erst ab einem Alter von 12 Jahren. Das Mittel enthält eine Kombination aus drei Bestandteilen (Luffa operculata D4, Galphimia glauca D3, Cardiospermum D3) und soll alle Symptome des Heuschnupfens bekämpfen. Am besten beginnt man die Behandlung schon vor Beginn der Beschwerden mit einer 1 x täglichen Einnahme von 1 Tablette bzw. 5 Tropfen. Wenn die Beschwerden akut sind, nimmt man halbstündlich bis stündlich, jedoch höchstens 6 x täglich, 1 Tablette bzw. 5 Tropfen. Bei einsetzender Besserung wird die Einnahme auf 1-3 x täglich reduziert.

Heuschnupfenpatienten, die hauptsächlich Probleme im Nasenbereich haben, können ein homöopathisches Nasenspray verwenden. Es ist auch geeignet für Kinder ab einem Alter von 6 Jahren. Man gibt 3 x täglich 1-2 Sprühstöße in jedes Nasenloch.

 

5. Wo kann man als Heuschnupfen-Patient unbeschwert Urlaub machen?

Für Pollenallergiker sind Urlaubsorte besonders gut geeignet, an denen nur eine geringe Pollenbelastung zu erwarten ist. Das gilt für wenig bewachsene Hochseeinseln, Küstenregionen im allgemeinen und für das Hochgebirge. Fahren Sie doch einmal nach Helgoland, Borkum, Sylt oder ins Allgäu.
Auch die Jahreszeit für die Urlaubsreise kann allergiefreundlich geplant werden. So ist ein Skiurlaub im Winter gewiss besser geeignet als ein Wanderurlaub im Frühling oder Sommer. Mit dem sogenannten ECARF-Qualitätssiegel zertifizierte Urlaubsorte haben nachgewiesen, dass sie besonders allergikerfreundlich sind.

Version 1, Stand 09/2021

Bei Rückfragen können Sie sich gerne an Karin Krümmel wenden.

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