Kopfschmerzen

1. Was sind Kopfschmerzen?

Kopfschmerzen (englisch: headache) sind ein so häufiges Krankheitsbild, dass jeder schon einmal Erfahrung damit gemacht hat. Man unterscheidet verschiedene Kopfschmerzarten. Am häufigsten ist der Spannungskopfschmerz. Dabei handelt es sich um dumpf-drückende Kopfschmerzen, die sich ungefähr so anfühlen, als ob man einen zu engen Helm trägt oder als ob der Kopf in einem Schraubstock stecken würde. Der Schmerz ist gleichmäßig über den Kopf verteilt (beidseitig).
Etwa 10% der erwachsenen Bevölkerung leiden unter Migräne. Bei Migräne treten die Kopfschmerzen anfallsartig auf und dauern zwischen mehrere Stunden und bis zu drei Tagen an. Der Schmerz ist oft einseitig, also auf die rechte oder linke Hälfte des Kopfes begrenzt. Der Schmerz fühlt sich bei Migräne pulsierend-pochend an. Viele Migränepatienten /-innen erleben vor dem Eintritt der eigentlichen Kopfschmerzen eine sogenannte Aura (Blitze sehen, eingeschränktes Gesichtsfeld). Übelkeit und Erbrechen sowie Geräuch- und Lichtempfindlichkeit sind Begleiterscheinungen der Migräne.
Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe anderer Kopfschmerzarten, die jedoch seltener sind.
Ein Kopfschmerz-Tagebuch hilft herauszufinden, welche Kopfschmerzart vorliegt.

2. Wann muss man zum Arzt oder zur Ärztin gehen?

  • Wenn die Kopfschmerzen anfallsartig auftreten, länger als 24 Stunden anhalten, ungewohnt stark sind oder immer wieder auftreten (häufiger als 10 x pro Monat).
  • Wenn Kinder unter 7 Jahren Kopfschmerzen haben.
  • Bei Kopfschmerzen in Folge einer Kopfverletzung.
  • Wenn zusätzliche Symptome vorhanden sind wie hohes Fieber (über 39° C), Lähmungen, Gefühlsstörungen, Sehstörungen, Sprachstörungen, Störungen der Merkfähigkeit, Schwindel, Erbrechen, Nackensteifigkeit
  • Wenn der Verdacht besteht, dass die Kopfschmerzen durch die Einnahme von Arzneimitteln verursacht werden. Es gibt eine ganze Reihe von Arzneimitteln, die als Nebenwirkung Kopfschmerzen auslösen können, unter anderem gilt das auch für die Daueranwendung von Schmerzmitteln.

3. Wie führt man ein Kopfschmerztagebuch?

In einem Kopfschmerztagebuch schreibt man alle wichtigen Angaben über die Dauer und Häufigkeit von Kopfschmerzen auf. Das verschafft einem selbst einen guten Überblick über die eigenen Kopfschmerzen. Auch für Gespräche mit dem behandelnden Arzt bzw. der Ärztin sind die Informationen aus dem Kopfschmerztagebuch sehr nützlich. Wichtig ist dabei, dass man konsequent jede Kopfschmerzattacke aufschreibt.
Sinnvolle Angaben im Kopfschmerztagebuch sind zum Beispiel:

  • Datum und Uhrzeit der Kopfschmerzattacke
  • Dauer (wieviele Stunden oder Tage)
  • Art der Schmerzen (einseitig oder beidseitig, pulsierend, pochend, drückend, stechend)
  • Wo genau tritt der Schmerz auf? (Stirn, Schläfen, Nacken, ganzer Kopf, hinter den Augen)
  • Wie stark sind die Schmerzen?
  • Mögliche Auslöser (zum Beispiel Stress, Schlafmangel, Alkohol, Erkältung)
  • Welche Medikamente wurden eingesetzt? (Name des Mittels und Dosierung)
  • Wie haben die Medikamente geholfen?
  • Wurden nichtmedikamentöse Massnahmen ergriffen, Wie haben diese geholfen?
  • Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit

Eine Vorlage für einen solchen Kopfschmerzkalender finden Sie zum Beispiel bei der deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft.

4. welche Medikamente sind zur Behandlung von Kopfschmerzen zugelassen?

Kinder (2 bis 7 Jahre alt)

 

Kopfschmerzen bei Kindern können vielfältige Ursachen haben. Oft stecken seelische Ursachen (z.B. Angst, Stress) dahinter. Es können aber auch Erkältung, Nasennebenhöhlenentzündung, Kreislaufstörungen, niedriger Blutzuckerspiegel, Überanstrengung der Augen bei Fehlsichtigkeit und viele andere Ursachen vorliegen. Auch Kinder können schon unter Migräne leiden!

Gehen Sie mit Ihrem Kind bei länger andauernden oder wiederkehrenden Kopfschmerzen bitte unbedingt zum Arzt oder zur Ärztin!

Zur Behandlung von Kopfschmerzen im Kindesalter eignen sich die ganz normalen Schmerzmittel Paracetamol und Ibuprofen, welche als Zäpfchen oder Saft altersgerecht dosiert werden könnnen.

 

Schulkinder (älter als 7 Jahre)

 

Kopfschmerzen bei Kindern können vielfältige Ursachen haben. Oft stecken seelische Ursachen (z.B. Angst, Stress) dahinter. Es können aber auch Erkältung, Nasennebenhöhlenentzündung, Kreislaufstörungen, niedriger Blutzuckerspiegel, Überanstrengung der Augen bei Fehlsichtigkeit und viele andere Ursachen vorliegen. Auch Kinder können schon unter Migräne leiden!

Gehen Sie mit Ihrem Kind bei länger andauernden oder wiederkehrenden Kopfschmerzen bitte unbedingt zum Arzt oder zur Ärztin!

Zur Behandlung von Kopfschmerzen im Kindesalter eignen sich die ganz normalen Schmerzmittel Paracetamol und Ibuprofen, welche als Zäpfchen oder Saft altersgerecht dosiert werden könnnen.

 

Erwachsene

 

Gegen Kopfschmerzen kann der Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) in einer Dosierung von 500-1000mg (1-2 Tabletten) eingesetzt werden, am Tag höchstens 6 Tabletten. Patienten und Patientinnen mit Magen-Darm-Geschwüren, Asthmatiker /-innen, Schwangere (besonders im letzten Drittel der Schwangerschaft) und Personen mit Blutungsneigung dürfen kein ASS einnehmen.

Ein weiterer Wirkstoff zur Behandlung von Kopfschmerzen ist Ibuprofen. Nehmen Sie 200-400mg bis zu dreimal am Tag.

Sowohl ASS als auch Ibuprofen wirken zusätzlich entzündungshemmend.

Auch der Wirkstoff Paracetamol ist zur Behandlung von Kopfschmerzen geeignet. Die Dosierung für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren liegt bei 500-1000mg (1-2 Tabletten), höchstens jedoch 6 Tabletten am Tag. Zwischen den einzelnen Einnahmen sollte man einen Zeitabstand von 6 Stunden verstreichen lassen.

Für alle diese Schmerzmittel gilt, dass sie nicht länger als drei Tage hintereinander und nicht öfter als 10 x im Monat genommen werden dürfen. Bei zu häufiger Anwendung von Schmerzmitteln (täglich oder fast täglich) besteht nämlich die Gefahr, einen Dauerkopfschmerz zu entwickeln, welcher durch die Medikamente selbst verursacht ist! Dieser sogenannte Analgetika-induzierte Kopfschmerz ist leider schwer zu behandeln, es ist eine Entzugstherapie notwendig.

 

5. Kann eine zu häufige Einnahme von Schmerzmitteln (Medikamentenübergebrauch) Kopfschmerzen verursachen?

Eine zu häufige Anwendung von Schmerzmitteln kann einen sogenannten medikamenteninduzierten Kopfschmerz verursachen. Als Faustregel zum Schutz vor diesem Problem gilt: Schmerzmittel generell nicht länger als drei Tage hintereinander und nicht öfter als an zehn Tagen im Monat einnehmen. Außerdem sind bei jedem Schmerzmittel die Höchstdosierungen für die Einzelgabe und die Gesamtdosis innerhalb eines Tages einzuhalten.

6. Wie kann man sich selbst helfen?

  • Bei Spannungskopfschmerzen hilft häufig ein Spaziergang an der frischen Luft.
  • Es ist wichtig, ausreichend viel zu trinken (mindestens 2 Liter Flüssigkeit am Tag, bevorzugt Wasser oder Tee). Oft werden Kopfschmerzen durch Flüssigkeitsmangel ausgelöst. Dann kann es schon helfen, wenn man einfach zwei Gläser Wasser trinkt.
  • Bei Migräne hilft eine Abschirmung von Außenreizen. Dazu zieht man sich in einen ruhigen, dunklen Raum zurück und legt sich hin.
  • Bei häufigeren Kopfschmerzen lohnt es sich, ein Kopfschmerztagebuch zu führen. Das hilft beim Auffinden von auslösenden Faktoren (z.B. Stress, zuwenig Schlaf, Alkohol, Nikotin, bestimmte Nahrungsmittel, Wetter).
  • Vorbeugend wirkt es, Methoden zur Muskelentspannung zu erlernen und regelmäßig anzuwenden (z.B. Yoga, autogenes Training, progressive Muskelentspannung nach Jacobsen). Aber auch ein Muskelaufbautraining für die Rückenmuskulatur und speziell den Nackenbereich kann durch eine Entlastung der Halswirbelsäule Kopfschmerzen vorbeugen.
  • Bei Spannungskopfschmerz und auch bei Migräne kann das Betupfen von Stirn, Schläfe oder der Nackenregion (jenachdem wo der Schmerz „sitzt“) mit Minzöl lindernd wirken.

Version 1, Stand 10/2021

Bei Rückfragen können Sie sich gerne an Karin Krümmel wenden.

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