Nasenbluten

1.0 Was ist Nasenbluten?

Nasenbluten (englisch: „nosebleed“) ist meist harmlos und hört von selbst wieder auf. In der Nase gibt es viele feine Blutgefäße, die leicht verletzt werden. Daher kommt es öfter mal zum Nasenbluten. Der medizinische Fachausdruck für Nasenbluten ist Epistaxis.

1.1 Welche Ursachen kann Nasenbluten haben?

  • „Nasebohren“ mit den Fingern oder Gegenständen
  • heftiges Naseschnäuzen oder Niesen
  • trockene Nasenschleimhaut zum Beispiel während der Heizperiode im Winter oder durch Missbrauch von abschwellendem Nasensprays
  • Verletzungen
  • erhöhte Blutungsneigung durch blutverdünnende Medikamente oder Blutgerinnungsstörungen

1.2 Warum bekommt man bei Bluthochdruck öfter Nasenbluten?

Bei Bluthochdruck stehen die Blutgefäße unter erhöhtem Druck. Das betrifft auch die kleinen Äderchen in der Nasenschleimhaut. So passiert es noch leichter, das diese platzen und es zu Nasenbluten kommt. Außerdem schädigt der hohe Druck die Blutgefäße, wodurch diese nicht mehr so elastisch sind und verletzlicher sind. Wer also häufig unter Nasenbluten leidet, sollte auch seinen Blutdruck beim Arzt oder bei der Ärztin kontrollieren lassen.

1.3 Warum tritt in der Schwangerschaft Nasenbluten öfter auf?

Während einer Schwangerschaft sind die Schleimhäute besser durchblutet und das Bindegewebe ist lockerer. Das Blutvolumen im Körper ist in der Schwangerschaft erhöht. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass schwangere Frauen leichter und öfter Nasenbluten bekommen als sonst.

1.4 Weshalb kann man bei Erkältung bzw. Schnupfen Nasenbluten bekommen?

Das häufige Naseputzen bei Schnupfen reizt die Nase. Bei Verwendung von abschwellenden Nasensprays trocknet die Nasenschleimhaut aus. Auch das erhöht die Wahrscheinlichkeit von Nasenbluten. Vorbeugend kann man auf Sprays mit einem Zusatz von pflegenden Stoffen wie Dexpanthenol oder Salzwasser zurückgreifen oder zusätzlich eine pflegende Nasensalbe oder ein Nasenöl verwenden. Wichtig ist auch, das abschwellende Nasenspray nicht länger als eine Woche zu benutzen.

2. Wann muss man zum Arzt oder zur Ärztin gehen?

  • Wenn die Blutung sehr stark ist und lange anhält (10 Minuten bei Kindern, 20 Minuten bei Erwachsenen), Notarzt / Notärztin rufen (Notrufnummer 112).
  • Wenn der Patient / die Patientin bewusstlos ist und Nasenbluten hat, sofort einen Notarzt / eine Notärztin rufen!
  • Patienten /-innen, die Blutgerinnungsstörungen haben oder Medikamente nehmen, die die Blutgerinnung hemmen.
  • Bei Nasenbluten durch eine Verletzung (Unfall, Sport, Schlägerei)
  • Wer häufig Nasenbluten hat, sollte die Ursache ärztlich abklären lassen.

3. Welche Erste-Hilfe-Massnahmen kann man bei Nasenbluten anwenden?

  • Nicht flach hinlegen, sondern mit aufrechtem Oberkörper sitzen.
  • Kopf nach vorne beugen, damit das Blut abfließen kann und nicht verschluckt wird.
  • Nasenflügel mit den Fingern zusammendrücken, den Druck mehrere Minuten halten. (Natürlich macht man das nicht nach einem Unfall, wenn die Nase vielleicht gebrochen ist.)
  • Einen kalten Waschlappen oder ein Kühlpäckchen in den Nacken legen. Die Kühlung soll die Blutgefäße verengen und so die Blutung lindern.

4. Ihr youpharm-Team empfiehlt:

Kinder (2 bis 6 Jahre alt)

Kinder bekommen im Vergleich zu Erwachsenen deutlich häufiger Nasenbluten. Einerseits liegt das daran, dass Kinder mehr toben und beim wilden Spielen ein höheres Verletzungsrisiko haben. Es kommt auch vor, dass jüngere Kinder kleine Gegenstände in die Nasenlöcher stecken. Solche Fremdkörper können auch der Grund für die blutende Nase sein. In diesem Fall sollte man den Gegenstand vom HNO-Arzt /von einer HNO-Ärztin entfernen lassen.
Die Erste-Hilfe-Massnahmen für Kinder sind die selben wie für Erwachsene. Wenn das Kind Angst hat, trösten und beruhigen Sie es bitte. Erklären Sie, welche Massnahmen Sie durchführen und warum.

Schulkinder (älter als 6 Jahre)

Kinder bekommen im Vergleich zu Erwachsenen deutlich häufiger Nasenbluten. Einerseits liegt das daran, dass Kinder mehr toben und beim wilden Spielen ein höheres Verletzungsrisiko haben. Auch bei Wachstumsschüben kommt es leichter zum Nasenbluten, weil die Blutäderchen „mitwachsen“ müssen und dadurch verletzlicher sind.
Die Erste-Hilfe-Massnahmen für Kinder sind die selben wie für Erwachsene. Wenn das Kind Angst hat, trösten und beruhigen Sie es bitte. Erklären Sie, welche Massnahmen Sie durchführen und warum.

Erwachsene

Als Erste Hilfe bei Nasenbluten kann man Nasenstöpsel anwenden, die mit einem blutstillenden Pulver imprägniert sind und nicht mit der Wunde verkleben. Es gibt auch fetthaltige Nasenstifte, die einen mechanischen Druck auf die verletzten Blutgefäße ausüben und so die Blutung stillen. Etwas von dem Fett schmilzt bei Körpertemperatur. Dadurch entsteht ein Fettfilm, der beim Entfernen des Nasenstifts ein erneutes Aufreißen der Wunde verhindert.
Wer aufgrund von trockenen Nasenschleimhäuten oft unter Nasenbluten leidet, kann durch regelmäßige Anwendung von pflegenden Produkten vorbeugen. Es gibt zum Beispiel eine pflegende Nasensalbe mit wundheilungsförderndem Dexpanthenol. Auch ein Nasenpflege Spray mit Sesamöl ist gut bei trockener Nasenschleimhaut. Ebenso gibt es verschieden Nasensprays oder Tropfen, die mit Salzwasser die Nase befeuchten oder mit Dexpanthenol die wunde Nase pflegen.

Homöopathie

Es gibt homöopathische Nasentropfen in einer Sprühflasche. Diese Tropfen schützen die Nase vor Austrocknung. Sie sind frei von Konservierungsstoffen und schon für Kinder ab zwei Jahren geeignet.

5. Vorbeugende Maßnahmen

  • Nicht heftig die Nase schnäuzen und nicht in der Nase bohren.
  • trockene Raumluft anfeuchten
  • genügend trinken
  • trockene Nasenschleimhaut regelmäßig pflegen und befeuchten zum Beispiel mit Nasensalbe, Nasenöl, Salzwasserspray

Version 1, Stand 11/2021

Bei Rückfragen können Sie sich gerne an Karin Krümmel wenden.

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